ALLGEMEINE GEDANKEN ZUR HEUTIGEN SITUATION UND ZUR ENTWICKLUNGSHILFE

 

 

Gedanken zum Bildungsprinzip

 

  • Die Welt ist näher zusammengerückt. Schon Kinder ab dem Grundschulalter sollten dieses lernen.

  • So wie sie in Zukunft neben Schreiben und Rechnen auch schon mit sechs Jahren lernen werden, mit dem Laptop umzugehen, so ist es wichtig, dass die „Bildung des Herzens“ stattfindet.

  • Die Welt ist näher zusammengerückt: Tansania ist heute nicht mehr fern ab, sondern elektronisch und vor allem auch wirtschaftlich „vor unserer Haustür“.

  • „Wenn fern in der Türkei die Völker aufeinanderschlagen …“, ist heute nicht mehr gegeben; die Globalisierung und die Verflechtung gibt ein deutliches Zeichen.

  • Die Welt wird die nächsten 30-50 Jahre nur dann friedvoll und erfolgreich überleben, wenn statt „Sieg-Niederlage“-Kommunikation eine „Win-Win“-Kommunikation stattfindet, wenn Erste, Zweite und Dritte Welt kooperativ zusammenrücken und wenn unsere Kinder lernen, nicht in „Entweder-Oder“ zu denken, sondern in „Gewinn-Gewinn“, Toleranz von Unterschiedlichkeit (siehe Pegida) und im Sinne von Integration, Verständnis für andere und „Mitgefühl“.

  • Das alleinige Denken in den Kategorien von „Macht“ und „Geld“ würde auf Dauer unsere Zukunft gefährden.

  • Zerstörung der Umwelt, Umgang mit den Energien, Umgang mit dem Nord-Süd-Gefälle und Befriedung der überall in der Welt bestehenden Konflikte sind nur mit einer prinzipiell neuen Herangehensweise zu bewältigen.

     

     

    Systemstabilisierung durch „traditionelle Entwicklungshilfe“

     

    Es kann festgehalten werden:

     

    1.    Die traditionelle Entwicklungshilfe hat nicht nur nichts gebracht, sondern geschadet: Die Reichen sind reicher und die Armen sind ärmer geworden.

     

    2.    Die Hilfe durch Gesellschaften wie Plan etc. hat zwei Seiten: Zum einen wird individuell in dem einen oder anderen Fall geholfen (die positive Seite), zum anderen verändert diese Hilfe keine Systeme, sondern trägt (vermutlich unbewusst und sicherlich gegen den Willen der Spender) zu einer Systemstabilisierung bei.

     

     

    Eine andere Qualität der Hilfe schaffen durch Direkthilfe

     

    Mit „WE CARE – SfL – Marafiki“ wird ein Netzwerk zur Direkthilfe geschaffen:

  • Menschen helfen Menschen als ihre Freunde und Partner („Marafiki“).

  • Das ist etwas anderes, als wenn Menschen Mittel an Institutionen geben und dann wiederum „Institutionen“ diesen Menschen helfen. Dadurch gibt es einen Effekt der „professionellen Verfremdung“, denn ein „Hilfsmanager“ übernimmt die Verteilung von Gütern oder Hilfsmöglichkeiten, die er selbst nicht finanziert hat.

  • Es ist etwas ganz anderes, wenn z.B. ein Jugendlicher oder ein Kind sich 3 Euro im Monat zusammenspart bzw. die Eltern ihm die Möglichkeiten geben, entsprechende Hilfsleistungen im Haushalt oder anderswo in der Familie zu erbringen (das kann schon im Alter von 6 oder 7 Jahren geschehen), so dass bereits ein Sechsjähriger oder Siebenjähriger die Bedeutung von Geld kennenlernt und auch lernt, dass man mit 3 Euro in Europa den Kaufwert von 30 Euro in Tansania erzielen kann und dass diese 3 Euro oder 10 Cent am Tag helfen, ein Leben zu retten.

     

     

    Was ist der Unterschied von WE CARE – SfL – Marafiki?

     

    Hier agieren Menschen direkt für Menschen.

    Dieser „Ansatz von unten“ schafft eine Verbindung und schafft (z.B. in einem Land mit viel Korruption) ein erfahrenes Gegenmodell: Menschen lernen (z.B. in unseren Projekten in Tansania), dass andere Menschen für sie etwas tun – ohne dafür ein „Gegengeschäft“ zu haben und ohne Hintergedanken.

    Dies klingt so simpel und einfach, wie es in der Sache ist: Es ist für diese Menschen im Regelfall eine „unerhörte Erfahrung“, die sie gar nicht glauben können: „Warum hilft mir jemand, der es gar nicht nötig hat?“ – „Was will der dafür von mir?“

    Die Antwort ist: Er will gar nichts – außer helfen.

    Liebe, Glaube und Nähe werden so konkret erfahrbar.

     

     

    Veränderung der Welt im „Miniatur-Modell“

     

    Dies ist es, was unsere Welt braucht – und wir können dabei durch eine Änderung des Mindsets ohne großen Geldaufwand und ohne eine Änderung unserer äußeren und inneren Lebensumstände deutlich dazu beitragen:

    1.    Bekennen zu diesem Gedanken.

    2.    Mit diesem Gedanken täglich leben und in einem anderen Bewusstsein die Welt wahrnehmen.

    3.    Dieses an das eigene Umfeld, Kinder, Freunde, Verwandte und Bekannte, weitergeben und so zu einer „konkreten Veränderung der Welt im Miniatur-Modell“ beitragen.

     

     

     

    Zur Situation in der sog. „Entwicklungshilfe“

     

  • Die Entwicklungshilfe hat rundum versagt: Die Reichen sind reicher, die Armen sind ärmer geworden.

  • Die einzige Möglichkeit, wirklich zu helfen, ist die Direkthilfe bzw. sind Mikrokredite (siehe den Nobelpreis von 2004 für die Mikrokredite in Bangladesch). – Genau das ist unser Ansatz.

     

    Die vier Stufen der Direkthilfe sind:

  • Stufe 1: Survival

  • Stufe 2: Health

  • Stufe 3: Learn & Earn

  • Stufe 3: Entrepreneurship: selbst Verantwortung für ein Leben in Würde und Selbstbestimmung übernehmen

     

    Dazu ist in Tansania vor allem die Stufe 1: Survival bei einer Aids-Rate von durchschnittlich 17% von besonderer Bedeutung.

     

    Nach der Konzeptionsphase im Jahr 2014 und den Kontaktaufnahmen mit der Regierung, um das erfolgreiche Modell der „School for Life“ nach und nach zur Regelschule zu machen, gibt es nun zwei konkrete Ansatzpunkte, wo wir um Ihre Hilfe bitten:

     

    (1) Vorschulkindergarten-Projekt: 1 Kind pro Monat 3 Euro (für ein Jahr 36 Euro)

     

    (2) Schüler- und Jugendlichen-Projekt „Marafiki“: 1 Kind pro Monat 10 Euro (für ein Jahr 120 Euro)

     

STAND 14. DEZEMBER 2010

 

 

1.      ‚School for Life‘ ist ein Projekt der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias (ELCT)

 

Das Projekt der ‚School for Life‘ ist nur mit tansanischem Personal der Evangelical-Lutheran Church of Tanzania a) konzipiert, b) realisiert und von den Vereinten Nationen (siehe Urkunde im Anhang) als UNITED NATIONS Dekade-Projekt ausgezeichnet worden.

 

 

2.      Es hat als United Nations Dekade-Projekt eine weltweite und hohe Bedeutung für die Evangelisch-Lutherische Kirche

 

Das Projekt wurde von der Nordelbischen Kirche (Propst em. Sönke Pörksen) in einer langen Vorbereitungszeit (seit 1993) vorbereitet (Kirchenkreis Nordfriesland). Es wurde im Auftrage des Kirchenkreises Nordfriesland 2007 auf einer vom Kirchenkreis finanzierten Reise im September 2007 vom tansanischen Bischof, Dr. Israel-Peter Mwakyolile, und seinem 27-köpfigen Management-Team initiiert. Alle unterschrieben derzeit die Befürwortung dieses Projekts (allerdings gab es vermutlich die Erwartung, dass es sich um ein Charity-Projekt handelt, bei dem an alle Geld verteilt wird).

Wir haben aber ein leistungsbezogenes Projekt der Selbstverantwortung und der ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ mit den Prinzipien ‚Kopf‘, ‚Herz‘ und ‚Hand‘ initiiert.

 

Auch das Nordelbische Missionszentrum (NMZ) hat diese erste Startkonferenz im September 2007 finanziell und vor allem ideell unterstützt (Pastor Volker Schauer).

 

 

3.      Die Fortsetzung des Projekts in Mwakaleli bis September 2011 (zumal die Schule ansonsten ‚verwaist‘ ist)

 

Das Projekt ‚School for Life‘ hat nunmehr Weltgeltung und steht im Internet. Es wäre verhängnisvoll, wenn unschuldige und notleidende Waisen, die eine neue Familie gefunden haben, auf Dauer traumatisiert werden. Sie sind nun zum zweiten Mal (im Oktober) nach der Ausweisung im Juli 2010 in Armut, Not und vielleicht in den Tod geschickt worden.

 

Alle 17 Gemeindevorsitzenden (Community Leaders) und 1.176 Menschen haben durch ihre Unterschrift bekundet, dass dieses Projekt „ein Segen für die Gegend von Mwakaleli“ ist. Sie stehen geschlossen und einstimmig hinter dem Projekt. Die Tatsache, dass die Schule jetzt leer steht und nicht von fröhlichem Kinderlachen erfüllt ist, nennt der Gemeindeälteste in Kandete, Mr. Issa (langjähriges Mitglied des Executive Council der Ev.-Luth. Kirche Tansania – ELCT der Konde Diözese), „satanisch“.

 

 

 

Anlage 1: Auszeichnung als UN Dekade-Projekt 17.9.2010

Anlage 2: Die Lösung: Systemintegration

 

 

 

DIE LÖSUNG: SYSTEMINTEGRATION

 

 

 

1.       Die traurige Situation der Schule: Die Kinder sind draussen – die Schule steht leer

 

  • Diesen Zustand, dass die Kinder heute traumatisiert in Elend und Not leben, eventuell sogar auf den Tod warten, nennt Mr. Isaa, der Dorfälteste aus Kandete, selbst lange Jahre Mitglied des Executive Council, einen „satanischen Zustand“. Alle 17 Gemeinden haben sich extrem positiv für ‚School for Life‘ ausgesprochen und wollen, dass wir weitermachen.

 

  • Aber sie empfehlen auch, sich dem „Druck des Geldes“ (‚Mango Tree‘, Ibrahim, der zugleich das Projekt ‚Mango Tree‘ leitet, und in der Kirche als Finanzmanager (!) verankert ist) und dem „Druck der Macht“ anzupassen.

 

  • Im Sinne der Kinder werden wir hier „bis an die Grenze“ gehen – im Sinne der Philosophie von ‚School for Life‘ und unseres Verständnisses von Humanismus, Demokratie und Christentum.

 

 

2.       Die unangemessene Sicht des Westens: Korruption? – „Nein!“

          Reine ‚Überlebensnotwendigkeit‘ aus afrikanischer Sicht

 

  • Aus der Sicht eines westlichen Systems, wo man von den falschen Prämissen ausgeht, wird dieses leichtfertig als „Korruption“ bezeichnet. – Dies trifft keineswegs den Kern.

 

  • Was die Menschen der Kirche dort machen, würden wir wahrscheinlich auch alle tun. Denn wir müssen sehen, dass unsere Kinder nicht verhungern, dass unsere Familie keinen Hunger leidet, dass unsere Kinder eine Schulausbildung bekommen.

 

  • Wenn der Arbeitgeber (in diesem Fall die tansanische Kirche, die ihren Angestellten weniger als den von Regierungsseite vorgeschriebenen Mindestlohn zahlt), dafür nicht sorgen kann, dann muss man sein Geld anderswo beschaffen.

 

  • Der Strukturfehler liegt einzig und allein im Management der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania. Folgende Struktur wäre wünschenswert: 1 Tag pro Woche ist der Pastor oder der Kirchenangestellte verpflichtet, für die Kirche zu arbeiten (denn dafür wird er bezahlt), dazu gibt er seine freie Zeit am Wochenende, um Amtshandlungen, Predigten etc. durchzuführen -  auch innerhalb der Woche.

 

  • Die anderen vier Tage muss er freigestellt sein, im Sinne des christlichen Verständnisses Geld zu verdienen als „christlicher Unternehmer“, Mitarbeiter, Selbständiger, Angestellter in einem anderen Zusammenhang.

 

  • Dies ist durchaus möglich, aber es ist der schwierigere Weg, denn man muss Selbstverantwortung für sich übernehmen. Man muss arbeiten.

 

  • Sehr viel leichter ist es (ohne eigene Arbeit – denn es wird im Regelfall noch nicht einmal „gemanagt“, es wird kein wirkungsvolles Projektmanagement durchgeführt), sich auf eine einzige Funktion zu beschränken, Geld zu verteilen – und zwar in möglichst großem Ausmaß an sich selbst.

 

 

 

 

 

3.       Fazit: Wir haben ein Strukturproblem, kein moralisches Problem

 

  • Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania muss angehalten werden, vom „gehobenen Betteln“ (verkleidet unter dem Wort „Charity“) zu einer demokratischen und emanzipativen Haltung zu gelangen: Menschen im Sinne des Evangeliums zu bestärken und zu ermutigen, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und ihr Leben in Würde und Freiheit zu führen.

 

  • Dafür steht „WE CARE“.

 

  • Dafür steht „School for Life“.

 

  • Weil wir dies erfolgreich tun, haben wir die Anerkennung als ‚UNITED NATIONS Dekade-Projekt‘ für die Jahre 2011 und 2012 erhalten.

 

  • Wenn sich das Management der Kirche in der Konde Diözese aber durchsetzt, wird de facto ‘School for Life‘ aufgelöst.

 

  • Damit haben wir auch keine Basis mehr unsere zwei Ziele zu erreichen:
    • Ziel 1: Die Mittel einzuwerben, um dieses Projekt zur tansanischen Regelschule zu machen.

    • Ziel 2: Mit diesem Projekt, gemeinsam mit dem Premierminister K. Pinda, mit dem Minister für Ökonomie und Empowerment (so heißt es wirklich) Mr. Mkulo und dem Minister für ‚Education and Vocational Training‘ (Bildung und Ausbildung), Professor Maghembe, eine neue Regelschule, die „Modellschule School for Life“, zu schaffen, die bei konsequenter Durchführung das Bruttosozialprodukt in Tansania jährlich um bis zu 6% steigern könnte.

       

       

      4.       Die Lösung – Drei Schritte

       

  • Den traditionellen Kräften in Tansania, die von ‚Charity-Projekten‘ leben, die Angst nehmen: Es ist okay, mit ‚Charity‘- (‚Wohlfahrts‘-) Projekten zu 50% und mehr die Evangelische Kirche und deren Angestellte zu finanzieren: Es sollte nur transparent gemacht werden.

 

  • Mit der Stiftung und dem Projekt ‚School for Life‘ parallel den „neuen Weg“ gehen: möglichst „mit“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania; notfalls „ohne“ oder sogar – wie es jetzt ist – mit den Gemeinden und den betroffenen  Menschen „gegen“ das „Kirchen-Management“ der Konde Diözese (siehe oben).

 

  • Wünschenswert wäre die integrative Lösung: Erst parallel und möglichst „mit“ der Institution Kirche („Executive Council“) in der Konde Diözese; Zusammenarbeit und Hilfe bei der Gründung und Belebung eines „Tagungs- und Workshop-Zentrums“ (CWC = ‘Congretation & Workshop Center‘ “WE CARE“) als UNITED NATIONS Dekade-Projekt: „VERSÖHNEN UND INTEGRIEREN“ statt „SPALTEN UND SICH BEKÄMPFEN“.

 

 

 

Für das Board der Stiftung ‚WE CARE – School for Life‘

 

Dr. M. Müller-Wolf       Pastor S. Pörksen      Pastor H. Kiene        Dr. M. Essenpreis

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