Die Marafiki-Gruppe in Hamburg-Blankenese
Projekt im Hochland von Tansania
vor sechs Jahren schloss sich unsere Gruppe „Marafiki“ („Die Freunde“) aus größtenteils Ex-Konfirmanden der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Blankenese zusammen. Gegründet von Pastor Klaus-Georg Poehls, fand unser Projekt immer mehr Anklang bei den Jugendlichen.
Mittlerweile nehmen rund 20 Jugendliche aktiv an dieser Form von Partnerschaftsarbeit teil
Schilderung des Projekts
Hoch in den immer noch schwer zugänglichen Livingstone Mountains liegen die Dörfer Lupombwe, Iduda, Mbalatse, Ludodolelo und Kisasatu. Jedes dieser Dörfer hat eine Grundschule (Primary School), seit Januar 2011 gibt es in Iduda eine weiterführende Schule (Secondary School). Im Durchschnitt kommen in den Schulen auf ca. 250 Schüler 4 – 6 Lehrer. In diesen Dörfern leben nach einem Zensus aus 2001 etwa 3.800 Einwohner.
Die evangelischen Christen in diesen Dörfern zählen zur Ev.-Luth. Gemeinde Lupombwe und werden von Pastor Selaka Pagallo betreut.
In keinem der Dörfer gibt es Strom oder sauberes Trinkwasser.
Die Zahl der von Aids Infizierten steigt (offiziell liegt die Aids Rate im Regierungsbezirk Makete bei 16,9 %, das ist die höchste in Tansania). Damit steigt auch die Zahl der Kinder, die ihre Eltern an den Folgen von Aids verloren haben.
Unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit werden diese Kinder von der Ev.-Luth. Gemeinde Lupombwe versorgt – mit Unterstützung der Blankeneser Partner.
Eine Wasserquelle auf dem Gebiet des Dorfes Iduda wurde mittlerweile ausgebaut und versorgt das unterhalb liegende Dorf Kisasatu erstmals mit Wasser. Einschränkend muss hier gesagt werden, dass es unseren Partnern bisher nicht gelungen ist, das Einzugsgebiet der Quelle hinreichend zu schützen und mit der Anpflanzung indigener Bäume zu sichern.
Diese Arbeit steht seit 2012 im Vordergrund.
Ein weiteres Anliegen ist es, den Kindern eine gute Schulausbildung zu sichern – auch dies mit Unterstützung aus Blankenese.
150 Patenschaften in der Start-Phase bis 2012
Mittlerweile konnten wir über 150 Patenschaften für Aidswaisen vermitteln; mit nur 5 Euro pro Monat können die Kinder für einen Monat versorgt werden – mit Obdach, Nahrung, Kleidung und - wo nötig - Schulgeld.
Die Patenschaft kostet 10 Euro pro Monat, so dass 5 Euro immer in einen Pool für weitere bedürftige Kinder gehen.
Darüber hinaus konnten wir das Geld für den Bau von 20 Hütten für die Kinder und eines Waisenhauses für die Primary School in Iduda zur Verfügung stellen.
Die Finanzierung für den Bau eines Essens- und Schlafhauses für die Schüler der Grundschule Lupombwe ist inzwischen auch gesichert.
Finanzierung-Aktivitäten durch die Projektgruppe Marafiki in Hamburg-Blankenese
Um das Geld erwirtschaften zu können, trifft sich die Gruppe zweimal im Monat und entwirft verschiedene Projekte:
Viel wichtiger aber war es noch, mit den Menschen dort zu sprechen, ihre Sorgen wahrzunehmen und vor allem an ihrem Leben teilzuhaben. Wir reisten als Freunde nach Tansania und wurden auch als solche empfangen.
Die Gruppe hat sich den Namen „Marafiki“ gegeben. Das ist Kiswuaheli und bedeutet „die Freunde“. Im Verlauf unserer Arbeit und unseres Zusammenseins hat sich gezeigt, dass diese behauptete Freundschaft sich tatsächlich auf das Miteinander und Verständnis in der Gruppe, auf unsere Partner und auch unsere eigene Gemeinde bezieht.
Wir konnten in unserer Arbeit die Erfahrung machen, dass unser Patenschaftssystem funktioniert und auch auf andere Patenschaften übertragbar ist, dass Engagement und Freude an dieser Arbeit ansteckend sind, und dass wir Verständnis und Sensibilität für unsere Partner wecken konnten.
Tansaniareise der Marafiki Gruppe vom 28.09-13.10.2011
Nach über einem Jahr der Vorbereitung flogen wir, 14 Jugendliche und 2 Begleiter, am 28. September los und erwarteten unsere Ankunft voller Aufregung und Spannung. Nach einem langen Flug und zwei Tagen Busfahrt kamen wir in unseren Partnerdörfern an und was uns da erwartete, übertraf alle Erwartungen und Vorstellungen.
Die Menschen der Gemeinde bereiteten uns mit Gesang, Blumen, vielen Umarmungen und warmen Worten einen besonders herzlichen Empfang, der uns alle zu Tränen rührte.
Der Name „Marafiki“ bedeutet „Freunde“ und Freundschaft hat in Tansania einen wichtigen Stellenwert, so wurden wir besonders gut umsorgt und erlebten eine ganz neue Art der Gastfreundschaft. Während unseres Aufenthaltes haben wir die Listen der Aidsweisen aktualisiert, alle Schulen der Partnerdörfer besucht, Gottesdienste auf Kiswahili gefeiert, uns als Köche und Wasserträger versucht, die Krankenstation gezeigt bekommen, zusammen mit den Jugendlichen Fußball gespielt, die von uns neu gebauten Hütten für die Aidsweisen und den Quellenausbau angeguckt und viel gesungen, getanzt und gelacht.
Die Lebensumstände der Menschen berührten uns jeden Tag von neuem, ein Leben ohne Strom, sauberes fließendes Wasser, schlechten sanitären Anlagen und eine Zukunft mit wenig Perspektiven ist für uns kaum vorstellbar. Umso glücklicher waren wir, als wir kleine Erfolge, wie die Hütten der Aidsweisen, sehen konnten. Erfolge wie diese zeigen uns, dass unsere nicht immer einfach Arbeit nicht umsonst ist, denn auch wenn wir nur kleine Fortschritte erzielen, helfen wir damit den Menschen in Tansania enorm.
Der Abschied fiel uns besonders schwer, denn unsere Partner waren uns zu Freunden geworden!
Kontakt: Jo Teichmann, jo.teichmann@hotmail.de
Klaus-Georg Poehls, klaus.poehls@blankenese.de