Mwakaleli und Umgebung

Strom und Wasser

In Mwakaleli gibt es sowohl Strom als auch fließend Wasser. Beides funktioniert nicht immer, aber meistens. Ich habe das Wasser ohne Probleme zu kriegen direkt aus der Leitung getrunken.

 

Kanalisation

Das Abwasser wird in so eine Art Klärgrube geleitet, von der aus es in den Boden versickert.

 

School for Life Gebäude

Die Gebäude des Vocational Centre der Kirche, in denen jetzt die School for Life ist, wurden von Missionaren errichtet. Es handelt sich um ganz normale Gebäude aus Beton. Es gibt einen großen Essensraum, mehrere Schlafräume, Klassenräume und Gästezimmer. Es gibt neben dem Essensraum eine Küche und neben diesem Gebäude noch eine weitere separate Küche mit Holzofen. Die Container, in denen das ganze Material für den Bau der Gebäude geliefert wurde, wurden in Schuppen umgebaut.

 

Klima

Mwakaleli liegt in den Southern Highlands von Tansania auf ca. 1.400 m ü NN. Daher ist es im Winter (also wenn in Deutschland Sommer ist) relativ kalt, zumindest nachts. Es kann nachts auch frieren. Die Menschen sind darauf nur bedingt eingestellt: Es wird nicht geheizt und die Schulkinder tragen ganzjährig kurze Sachen (die Jungs in der Grundschule kurze Hosen, die Mädchen Röcke). Während der Trockenzeit (Mai – Oktober) kann es regnen, außerdem gibt es relativ viel Nebelniederschlag, so dass es nicht komplett trocken wird. Die Landschaft ist auch in der Regenzeit verhältnismäßig grün.

 

Boden

Das meiste Gestein ist vulkanischen Ursprungs. Der Boden ist fast überall dunkel, also relativ humusreich und kein so roter Boden wie man ihn typischerweise aus den Tropen kennt. Da der Boden verhältnismäßig jung ist, ist er auch ziemlich fruchtbar. Das führt zusammen mit den hohen Niederschlagsmengen dazu, dass Landwirtschaft ganzjährig möglich ist und auch ganzjährig erfolgreich sein sollte, falls nicht Frost die Pflanzen zerstört.

 

Verkehrsanbindung

Die nächste größere Stadt, die auch an einer geteerten Straße liegt, ist Tukuyu. Von Mwakaleli nach Tukuyu sind es ca. 20 km, für die man aber mindestens eine Stunde mit dem Auto braucht, da die Wege so schlecht sind. Der „öffentliche“ Verkehr braucht 1,5 – 2 Stunden und fährt von Kandete nach Tukuyu. Kandete ist das ökonomische Zentrum und ca. 3 km von Mwakaleli entfernt. In Kandete gibt es verschiedene „Läden“ = Bretterbuden, in denen man das notwendigste kaufen kann. Es gibt außerdem eine „Tankstelle“ sprich Menschen, die Diesel aus großen Kanistern verkaufen. Nach Kandete kommen die Menschen aus den umliegenden Dörfern, um einzukaufen.

Es gibt verschiedene Anbieter, die die Strecke Kandete – Tukuyu bedienen. Es werden soviele Menschen wie möglich in Autos (Toyota Landcruiser) oder auf verschiedene Pick Ups gesetzt und dann geht es los. Die beste Möglichkeit ist, mit Issa (der reichste Mann in Kandete und Mitglied der ELCT) zu fahren. Man muss sich vorher telefonisch anmelden und um 07:00 geht es in einem relativ neuen Toyota Landcruiser los. Mittags, nachdem Issa alle seine Geschäfte in Tukuyu erledigt hat, fährt er zurück. Issa transportiert nicht nur Menschen, sondern auch Güter und erledigt diverse Dienstleistungen: Er nimmt von anderen Menschen Geld mit, um deren Rechnungen in Tukuyu zu bezahlen z. B. für Strom oder transportiert Post.

Von Tukuyu kann man mit Minibussen nach Mbeya fahren. In Mbeya gibt es diverse Banken und alles, was man so braucht. Die Minibusse fahren ohne Fahrplan, d.h. man setzt sich rein und wartet bis sie voll sind, dann fahren sie los. Auf der Strecke gibt es diverse Polizeikontrollen, an denen der Kassierer aussteigt und relativ offen den Polizisten den „Wegezoll“ zusteckt.

 

Kommunikation

Insgesamt hat sich das Handy als universelles Telefon durchgesetzt. In Mwakaleli gibt es keine Festnetzleitung, aber man kann mit dem Handy telefonieren. Selbst die Menschen, die in Dörfern ohne Stromanschluss leben, haben meistens ein Handy. Handys kann man in Kandete im Telefonladen aufladen lassen. Die meisten Menschen benutzen Prepaid Angebote. Man kann „Voucher“ für verschiedene Beträge kaufen und damit sein Telefon aufladen.

In Kandete gibt es einen Kopierladen, aber soweit ich weiß weder Fax noch Internet. In Tukuyu kann man bei der Kirche faxen, falls das Faxgerät nicht gerade kaputt ist. Außerdem gibt es ein Internetcafé, das meistens funktioniert und auch nicht ganz langsam ist. Ebenfalls gibt es eine Post in Tukuyu. Das Verschicken von Briefen funktioniert relativ zuverlässig und dauert weniger lang als erwartet. Deutschland – Tansania geht auch in einer Woche. Porto von Tansania nach Deutschland ist fast billiger als Porto für einen Brief innerhalb Deutschlands.

 

Mwakaleli

Mwakaleli ist nicht nur der Name des Dorfes Mwakaleli, in dem die School for Life liegt, sondern auch der Name des umliegenden Church District, für den Mmeta der District Pastor ist.

In Mwakaleli gibt es eine alte Kirche, die von Missionaren gebaut wurde. Neben dem Gelände der School for Life gibt es eine relativ große Secondary School (mit Internat). An der Secondary School gibt es auch einen kleinen Kiosk, wo man Stifte, Kerzen usw. kaufen kann.

 

Malaria

Mwakaleli liegt so hoch, das es kaum Anopheles Mücken gibt, die Malaria übertragen. Es wird allgemein ohne Moskitonetz geschlafen. Wenn man in tiefere Gebiete fährt (Daressalam oder Malawisee bzw. lake Nyassa) sollte man gucken, dass man nicht von Mücken gestochen wird.

 

Sprache

Auch wenn in Tansania prinzipiell Kisuaheli gesprochen wird, ist in der Gegend von Mwakaleli Kinyakyusa – die Sprache der Nyakyusa gesprochen. Es handelt sich um eine Bantu-Sprache, die auch im Norden des Nachbarlandes Malawi gesprochen wird. Beide Sprachen werden nebeneinander benutzt. Mein Eindruck war, dass viele Eltern, die die Schule beendet haben, mit ihren Kindern lieber Kisuaheli gesprochen haben, damit diese es leichter haben. Der Unterricht an den staatlichen Schulen findet auf Kisuaheli bzw. in der Secondary School zumindest offiziell auf Englisch statt.

 

HIV / AIDS

Mein Eindruck war, dass das Thema HIV / AIDS tabuisiert ist. Ich denke, dass viele Leute wissen, dass sie infiziert sind und auch die Umgebung dies weiß, aber es wird nicht darüber geredet. Wenn Menschen an Lungenentzündung oder Tuberkulose sterben, wird nie gesagt, dass diese wohl HIV positiv waren. In Malawi hat man allerhöchstens über „this new disease“ gesprochen, aber das Kind nie beim Namen genannt.

Es ist auch wenig bekannt, welche Maßnahmen man ergreifen müsste, damit Kinder von HIV positiven Frauen sich bei der Geburt nicht infizieren, so dass es auch viele kleine Kinder gibt, die infiziert sind.

 

Mzungo / Wazungo

Mzungo (Singular) bzw. Wazungo (Mehrzahl) ist das Wort für Weiße oder Weißer. Wenn man als Mensch mit weißer Haut in ein Dorf kommt, kann man davon ausgehen, dass sich relativ schnell eine Kinderschar einfindet, die Mzungo ruft. Das lockt noch mehr Kinder an, die kommen, um sich diese Attraktion anzugucken. Meistens ist Mzungo nicht diskriminierend gemeint. Wenn einen in der Stadt allerdings irgendwelche Händler mit „Hey Mzungo, give me money“ ansprechen, kann es unangenehm werden.

 

Sonnenlicht

In Tansania gibt es nur eine Zeitzone und so liegt Mwakaleli eigentlich in der falschen Zeitzone. Es ist anders als in der Schule für die Tropen gelernt von 07:00 bis 19:00 hell. Im benachbarten Malawi gibt es eine andere Zeitzone und es ist von 06:00 bis 18:00 hell.

 

Giftige Tiere

Mir sind an sich keine gefährlichen Tiere begegnet. Da es doch sehr kalt werden kann, gibt es eigentlich keine Schlangen und auch keine Skorpione. Es gab noch nicht mal Geckos, denen man bei der Insektenjagd zugucken konnte. Die einzigen unangenehmen Tiere, die ich getroffen habe, waren Ameisen, die einem sofort die Beine hochkrabbeln und einen angreifen.

 

Namen

Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass sich die Menschen quasi ausschließlich mit den Nachnamen anreden. Mmeta heißt zum Beispiel Ambumbulusiye Mmeta, wird aber allgemein mit Mmeta angeredet bzw. als Pastor. Die meisten Nachnamen fangen mit Mwa wie Mwakyolile an, woran man den Stamm der Nyakyusa erkennen kann. Frauen werden häufig mit Mama + Name des ersten Kindes angesprochen: Mama Mika oder Mama Maria.

Kinder werden mit ihren Vornamen angesprochen.

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Dr. Martin Müller-Wolf
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